Grüne kritisieren Anschaffung von Überwachungskameras – Stadt setzt Geld in den Sand

two gray bullet security cameras
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Als aus den Rei­hen der grau­en Stadt­rats­ko­ali­ti­on der vor eini­gen Jah­ren schon ein­mal geschei­ter­te Vor­stoß nach einer flä­chen­de­cken­den Video­über­wa­chung in Regens­bur­ger Bus­sen wie­der auf­ge­wärmt wur­de, kri­ti­sier­te die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on die­ses Vor­ha­ben scharf. Dass nun die zum Teil bereits ange­schaff­ten Kame­ras vor­erst aus­ge­schal­tet blei­ben, bestä­tigt die Grü­nen in ihrer Ablehnung.

Die Koali­ti­on hat hier wider bes­se­ren Wis­sens einen sechs­stel­li­gen Euro­be­trag in den Sand gesetzt“, kri­ti­siert Ste­fan Chris­toph, Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der im Stadt­rat. „Die zu Recht sehr hohen recht­li­chen Hür­den für einen Kame­ra­ein­satz sind seit Jah­ren bekannt. Nur weil man­che Koali­ti­ons­par­tei­en alle paar Mona­te zuver­läs­sig nach einer flä­chen­de­cken­den Video­über­wa­chung schrei­en, wird die For­de­rung nicht rich­ti­ger.“ Anstatt der Bevöl­ke­rung durch sol­che Maß­nah­men zu sug­ge­rie­ren, Bus­fah­ren in Regens­burg sei unsi­cher, sol­le man eher mit einer Kam­pa­gne für mehr Fahr­gäs­te sorgen.

In Zei­ten klam­mer Kas­sen kön­ne man sich wahr­lich einen bes­se­ren Ein­satz von Steu­er­mit­teln vor­stel­len als aus­ge­schal­te­te Über­wa­chungs­ka­me­ras“, so die stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Anna Hop­fe. Sie unter­streicht: „Video­ka­me­ras brin­gen kei­ne erhöh­te Sicher­heit, son­dern allen­falls eine Ver­la­ge­rung von Straf­ta­ten, das ist hin­läng­lich bekannt. Gegen Straf­ta­ten wie Kör­per­ver­let­zun­gen sind sie nahe­zu wir­kungs­los.“ Als Ver­tre­te­rin der Grü­nen im Stadt­wer­ke-Auf­sichts­rat hat Hop­fe im Mai gegen den Beschluss zur Anschaf­fung kame­ra­be­wehr­ter Bus­se gestimmt, die dem Stadt­werk eine sechs­stel­li­ge Sum­me kosten.

Die Gegen­ar­gu­men­te zur flä­chen­de­cken­den Video­über­wa­chung sind, was den Daten­schutz betrifft, ein­deu­tig“, so Maria Simon, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Regens­bur­ger Grü­nen. „Video­über­wa­chung ist ein Ein­griff in die Pri­vat­sphä­re der Bus­fah­ren­den und der Fahr­gäs­te. Wir sind gespannt, wie der Lan­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­ten Pro­fes­sor Tho­mas Petri die Situa­ti­on der flä­chen­de­cken­den Video­über­wa­chung im Okto­ber bewer­ten wird.“