Grüne: Priorität für Klimaschutz und gesellschaftliches Leben statt Sparzwang

Im Aus­schuss für Ver­wal­tung, Finan­zen und Betei­li­gun­gen des Regens­bur­ger Stadt­rats soll am kom­men­den Don­ners­tag, 22. Juli 2021, eine pau­scha­le Sper­re von 25 Pro­zent für bestimm­te Grup­pen des städ­ti­schen Haus­halts beschlos­sen wer­den. Die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on kri­ti­siert die Aus­schuss­vor­la­ge eben­so wie die feh­len­de Prio­ri­tä­ten­set­zung der grau­en Stadt­rats­ko­ali­ti­on scharf:

Die stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Anna Hop­fe kom­men­tiert die Vor­la­ge: „In der aktu­el­len Situa­ti­on sehen wir uns mit der mög­li­chen Unter­fi­nan­zie­rung des Ver­wal­tungs­haus­halts ab dem Jahr 2024 kon­fron­tiert. Das lässt sich nicht mit der vor­ge­schla­ge­nen Haus­halts­sper­re in den Griff bekom­men, wel­che ledig­lich zu Ein­spa­run­gen in Höhe von 3,6 Mil­lio­nen Euro führt.“ Eine Haus­halts­sper­re sei in die­ser Situa­ti­on recht­lich nicht zwin­gend vor­ge­schrie­ben, son­dern rei­ne Ermes­sens­ent­schei­dung. „In Kri­sen­zei­ten soll­te die öffent­li­che Hand ihre Akti­vi­tä­ten aus­wei­ten anstatt sie zurück­zu­fah­ren. Gera­de jetzt, wo das gesell­schaft­li­che und wirt­schaft­li­che Leben lang­sam wie­der hoch­fah­ren kann “, sagt Hopfe.

Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Ste­fan Chris­toph macht für die abseh­ba­ren Pro­ble­me im Haus­halt vor allem den feh­len­den Gesamt­plan der Stadt­re­gie­rung ver­ant­wort­lich: „Offen­sicht­lich kann sich die Koali­ti­on nicht dar­auf eini­gen, wel­ches ihrer teu­ren Pres­ti­ge­pro­jek­te gestri­chen wer­den soll.” Wie das aus­se­hen könn­te, ist für Chris­toph klar: „Mein Tipp: Pro­jek­te, die dem Kli­ma­schutz die­nen, die den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt för­dern oder den Men­schen Per­spek­ti­ven für nach der Coro­na-Zeit geben, soll­ten aus­ge­baut wer­den. Anti­quier­te Stra­ßen-Groß­pro­jek­te und ande­re Pres­ti­ge­ob­jek­te ein­zel­ner Koali­ti­ons­par­tei­en soll­ten dage­gen hint­an­ste­hen, auch wenn man dort offen­bar gera­de schon am nächs­ten Kom­mu­nal­wahl­kampf arbei­tet anstatt an den Pro­ble­men der Men­schen vor Ort.“

Die graue Koali­ti­on kann oder will sich intern nicht eini­gen. Eine Haus­halts­sper­re als sehr gro­bes Instru­men­ta­ri­um zu nut­zen, führt ledig­lich zu neu­en Kon­flik­ten, anstatt bestehen­de zu lösen. Und die, die dar­un­ter am Ende lei­den wer­den, sind die Regensburger*innen“, meint Stadt­rä­tin The­re­sa Eber­lein. Die Debat­te über eine glo­ba­le Haus­halts­sper­re sei eben­so wenig ziel­füh­rend wie die aktu­el­le Debat­te um einen Per­so­nal­ab­bau in der Stadtverwaltung.