Rede bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus am 15. März 2018 am Regensburger Neupfarrplatz.
Ich darf Ihnen und euch viele Grüße vom Stadtverband der Regensburger Grünen ausrichten. Für uns ist es sehr wichtig, dass es hier in Regensburg viele Menschen gibt, die sich für Geflüchtete einsetzen. Dass es hier antifaschistische Organisationen gibt. Und dass wir hier heute ein Zeichen setzen gegen Rassismus und andere Menschenfeindlichkeit.
Schauen wir uns die Studien dazu an, dann hängt noch immer ein viel zu großer Teil der Bevölkerung rassistischen Ressentiments an, vetritt antisemitische Ansichten. Auch andere menschenfeindliche Einstellungen nehmen immer mehr zu: wer Menschen aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert, neigt auch zu Obdachlosenfeindlichkeit und dazu, Menschen die weniger Geld haben abzuwerten.
Eines ist diesen Einstellungen immer gemeinsam: es wird nach unten getreten. Auf so genannte Randgruppen. Auf vermeintlich Schwächere. Auf Leute, die sich oft nicht wirklich dagegen wehren können.
Das Ganze zeigt insgesamt ein Bild der Verrohung in unserer Gesellschaft. Ich schiebe die Schuld dafür nicht auf Soziale Medien. Die ganze Barbarei wird dort zwar sichtbar. Aber die Einstellungen waren vorher schon da. Geschürt von ultrarechten Parteien und unterstützt von so machen, die sich in der vermeintlichen “Mitte” der Gesellschaft wähnen.
Dass es nicht bei Worten bleibt, sondern die Verrohung der Gesellschaft sich auch in Taten darstellt, zeigen traurigerweise die Zahlen. Allein in der letzten Polizeilichen Kriminalstatistik tauchen 13.000 rechte Straftaten auf. Manche von euch wissen, wie zögerlich manche Ermittlungsbehörden bei der Einstufung einer Gewalttat als rassistisch motiviert sind. Die Zahl dürfte also deutlich höher sein. Aber auch so klingt die Zahl schockierend: 13.000 allein im Jahr 2016.
Die Gewalttaten und Mordanschläge gegen Geflüchtete steigen. Vergangene Woche wurden die Rechtsterroristen der Gruppe Freital zu Gefängnisstrafen verurteilt. Dass es in Deutschland wieder und weiterhin terroristische Organisationen gibt, die Brandanschläge auf Geflüchtetenunterkünfte, auf Synagogen, auf antifaschistische Politiker*innen verüben — das zeichnet leider ein trauriges Bild von unserer Gesellschaft. Dagegen müssen wir gemeinsam kämpfen!