Dass das Werner-von-Siemens-Gymnasium dringend saniert und erweitert werden muss, ist kein Geheimnis. Dass die Stadt Regensburg im Rahmen des „Green Deal Regensburg“ beschlossen hat, die Nutzung fossiler Energieträger zurückzufahren und stattdessen auf klimafreundliche Energieträger umzusteigen, auch nicht. Umso überraschender kam es für die Regensburger Stadtrats-Grünen, dass das Energiekonzept für den Neubau die Verwendung von Gas vorsah.
„Wir können uns als Stadt doch nicht der Abkehr fossiler Energien verpflichten und dann eine Gasheizung in einem städtischen Neubau umsetzen“, kritisiert Fraktionsvorsitzende Maria Simon die Entscheidung der Koalition, gegen den grünen Änderungsantrag und damit gegen die umweltfreundliche Pelletheizung für die Spitzenlast-Abdeckung im Neubau des Werner-von-Siemens-Gymnasium zu stimmen. „Gerade mit Blick auf die Größe des Projektes und die voraussichtlich lange Nutzungsdauer wäre es hier wichtig gewesen, nicht an der falschen Stelle zu sparen“, so Simon. Und weiter: „Gas als Energiequelle, das muss der Vergangenheit angehören“.
Auch Grünen-Stadtrat Daniel Gaittet kritisiert die Entscheidung der Koalition. „Die Koalition bricht ihre eigenen Klimaziele“ so Gaittet. Wer bei Neubauten mit Gas plane, baue an der Realität vorbei.
Verständnis für die Entscheidung der Koalition fehlt auch dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden Stefan Christoph, gerade aus wirtschaftlicher Hinsicht: „Gerade weil die Gaspreise in Zukunft wohl weiter steigen werden und weil Pellets nicht in Übersee, sondern regional in Deutschland produziert werden, wäre eine Pelletheizung mittel- und langfristig wohl auch ökonomisch die sinnvollere Alternative für die Spitzenlast-Abdeckung“, so Christoph. Hier nun eine Investition zu verweigern, um langfristig dann die Rechnung dafür zu bezahlen, das sei keine vorausschauende Politik: „So können wir auch gleich Geld aus dem städtischen Haushalt direkt verheizen“, ärgert sich Christoph.