Kulturausschuss zum Jahresbericht des Kulturreferats und Corona-Auswirkungen

Am 1. Juli 2020 traf sich der Kul­tur­aus­schuss des Stadt­rats zu sei­ner ers­ten Sit­zung. Schwer­punk­te der Tages­ord­nung waren der Jah­res­be­richt des Kul­tur­re­fe­rats und Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie auf Kunst und Kul­tur in Regens­burg, aber auch eini­ge ande­re Punk­te stan­den auf der Tagesordnung.

Der Bericht des Kul­tur­re­fe­rats zeigt, wie viel­fäl­tig die Kul­tur­land­schaft in unse­rer Stadt ist. Wir hat­ten viel Lob für die Kul­tur­ar­beit aber auch eini­ge Nach­fra­gen: So woll­ten wir wis­sen, wel­che Kon­zep­te es für den Bereich „digi­tal art“ gibt, wie es mit der Inklu­si­on in Muse­en genau aus­sieht (dazu wer­den wir noch einen schrift­li­chen Bericht erhal­ten) und wie die Eva­lua­ti­on des Kul­tur­ent­wick­lungs­pla­nes voranschreitet.

Unter Tages­ord­nungs­punkt 3 haben wir beschlos­sen, dass ab August Kin­der und Jugend­li­che bis 18 Jah­re, Stu­die­ren­de bis 30 Jah­re und Schul­klas­sen frei­en Ein­tritt im His­to­ri­schen Muse­um haben. In der Städ­ti­schen Gale­rie im Lee­ren Beu­tel wird der Ein­tritt grund­sätz­lich frei. Damit zieht das His­to­ri­sche Muse­um dem Muse­um der Baye­ri­schen Geschich­te gleich. Der Ände­rungs­an­trag von Stadt­rä­tin Wieb­ke Rich­ter, in dem wir for­der­ten, den frei­en Ein­tritt auf wei­te­re Grup­pen wie Empfänger*innen von Sozi­al­leis­tun­gen und Teilnehmer*innen an Bun­des­frei­wil­li­gen­diens­ten aus­zu­wei­ten, fand lei­der kei­ne Mehr­heit. Eben­so wenig unser Vor­schlag, den frei­en Ein­tritt neben dem His­to­ri­schen Muse­um auch auf wei­te­re städ­ti­sche Muse­en aus­zu­wei­ten. Die Gegen­ar­gu­men­ta­ti­on der Stadt­spit­ze, der Preis sei nicht das aus­schlag­ge­ben­de, wirkt vor dem Hin­ter­grund irri­tie­rend, da die Ver­wal­tungs­vor­la­ge, der wir auch zuge­stimmt haben, den frei­en Ein­tritt über­haupt erst ein­ge­führt hat, um dem Muse­um der Baye­ri­schen Geschich­te gleichzuziehen.

Für die Gestal­tung der Fas­sa­de für das neue Zen­tral­de­pot in Burg­wein­ting wird ein beschränk­tes Künstler*innenauswahlverfahren durch­ge­führt, bei dem eine fes­te Lis­te vor­ge­ge­ben ist. Die Stadt hat zu die­ser Aus­wahl acht Män­ner und kei­ne Frau ein­ge­la­den; die­ser Vor­la­ge konn­ten wir so nicht zustim­men. Wir fin­den: Die Stadt muss auch Frau­en betei­li­gen. Für den Vor­schlag von Stadt­rat Dani­el Gait­tet, die Vor­la­ge zurück­zu­stel­len und mit einer über­ar­bei­te­ten Lis­te neu ein­zu­brin­gen, gab es im Kul­tur­aus­schuss lei­der kei­ne Mehr­heit. Statt­des­sen stimm­ten die Graue Koali­ti­on und AfD der Lis­te, auf der nur Män­ner ste­hen, zu. Beson­ders ent­täu­schend: Auch die SPD hat für den Vor­schlag ohne Frau­en gestimmt.

Für das Welt­erbe wird ein neu­es Infor­ma­ti­ons­kon­zept erar­bei­tet. Die Vor­la­ge der Welt­erbe­ko­or­di­na­ti­on zu dem The­ma und die Prä­sen­ta­ti­on in der Kul­tur­aus­schuss­sit­zung klan­gen sehr viel­ver­spre­chend. Neben der Besei­ti­gung des „Schil­der­wal­des“ in der Alt­stadt sol­len hier ana­lo­ge und digi­ta­le Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te zusam­men­ge­dacht wer­den. Die neu­en Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te sol­len sich sowohl an tou­ris­ti­sche Gäs­te wie auch an Regensburger*innen rich­ten. Die Anre­gun­gen unse­res Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Ste­fan Chris­toph zur Bar­rie­re­frei­heit der neu­en Beschil­de­rung und zu kon­kre­ten Ent­fer­nungs­an­ga­ben – sie sol­len auch auf­zei­gen, dass es sich nicht lohnt, mit dem Auto von einer Sehens­wür­dig­keit zur ande­ren durch die Alt­stadt zu fah­ren – wur­den wohl­wol­lend aufgenommen.

Auf Nach­fra­ge unse­rer Stadt­rä­tin Wieb­ke Rich­ter hin hat die Ober­bür­ger­meis­te­rin zuge­sagt, dass Böl­ler an Sil­ves­ter in der Alt­stadt ver­bo­ten wer­den. Dar­über freu­en wir uns sehr. Ein mög­li­ches Alter­na­tiv­an­ge­bot steht der­zeit jedoch noch auf der Kippe.

Sehr gefreut haben wir uns auch dar­über, dass das dies­jäh­ri­ge Pop­kul­tur­fes­ti­val – unter Hygie­ne­auf­la­gen – wie geplant statt­fin­den wird. Das wur­de auf Nach­fra­ge unse­res Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Ste­fan Chris­toph bestä­tigt. Es fin­det vom 23. bis 25. Okto­ber in der gan­zen Stadt statt. Mehr Infos gibt es dem­nächst unter: https://​regens​burg​-pop​kul​tur​fes​ti​val​.de/