Zur Bekämpfung des städtischen Leerstands- und Raumproblems fordert die grüne Fraktion die Stadt Regensburg in zwei Anträgen auf, städtischen Leerstand zu erfassen, sowie Nutzungsmöglichkeiten aller Leerstände in der Stadt zu prüfen und einer temporären oder auch längerfristigen Verwendung zuzuführen.
„Kultur, Kunst und Engagement brauchen Platz“, erklärt Stadtrat Daniel Gaittet. „Daher“, so Gaittet weiter, „fordern wir einen städtischen Leerstandsbericht. Wir wollen wissen, welche städtischen Immobilien aktuell leer stehen und wo eine Zwischennutzung möglich ist.“
Gerade für eine Stadt wie Regensburg, die neben dem Leerstand auch mit einem Raumproblem zu kämpfen hat, ist die bestmögliche Nutzung der vorhandenen Flächen und Räume unerlässlich.
Dass z. B. kulturelle wie zivilgesellschaftliche Initiativen, Kreative oder auch Startups oftmals keine Räumlichkeiten für ihre Arbeit finden, ist problematisch, jedoch nur ein Aspekt, dem die grüne Fraktion mit ihren Anträgen Abhilfe schaffen will. Denn mit bestehendem Leerstand geht ein weiteres Problem einher: Dieser vermehrt sich selbst.
„Zunächst schaden ungenutzte Immobilien meist den Besitzern. Darüber hinaus lässt Leerstand, vor allem wenn er räumlich gehäuft auftritt, ganze Straßenzüge unattraktiv erscheinen und verhindert so die Ansiedelung neuen Ladengeschäften“, erläutert Fraktionsvorsitzender Stefan Christoph. So entstehe eine sich selbst verstärkende „Dynamik des Leerstandes“.
Eine mögliche Lösung zeigt hier das Leerstandsmanagement anderer Städte, z. B. das der Stadt Rotterdam, auf: Dort kauft eine staatlich geförderte Gesellschaft leerstehende, unsanierte oder problembehaftete Immobilien auf, um sie preisgünstig und unter der Prämisse, dass die Käufer für anfallende Sanierungsarbeiten aufkommen oder diese selbst durchführen und die Immobilie anschließend nutzen, weiterzuverkaufen.
Ein solches Kauf-Verkauf-Modell, oder auch ein entsprechendes „Miet-Untervermiet-Modell“, um temporären Leerstand zu bekämpfen, erscheint auch für die Stadt Regensburg als ein praktikabler Lösungsansatz. „Für kulturelle und zivilgesellschaftliche Nutzung stellen wir uns dabei günstigere oder kostenfreie Konditionen vor“, führt Fraktionsvorsitzende Maria Simon an.