Naidoo-Konzert absagen: Regensburg braucht keine Verschwörungsideologien

Die Regens­bur­ger Grü­nen stär­ken Ober­bür­ger­meis­te­rin Maltz-Schwarz­fi­scher, die zum Boy­kott gegen den Auf­tritt von Xavier Naidoo in Regens­burg auf­ge­ru­fen hat­te, den Rücken und for­dern ihrer­seits eine Absa­ge des Kon­zerts im Som­mer nächs­ten Jah­res. Die Ideo­lo­gie, die er ver­brei­te, habe in Regens­burg nichts zu suchen.

Wenn man sich mit Naidoos Aus­sa­gen nicht gemein machen will, dann wäre das ein­zig kon­se­quen­te Han­deln, das geplan­te Kon­zert abzu­sa­gen“, so The­re­sa Eber­lein, Stadt­rä­tin und Vor­sit­zen­de der Regens­bur­ger Grü­nen. Das Argu­ment, man kön­ne die Ver­trä­ge nicht mehr kün­di­gen, bezeich­net sie als „wohl­feil“. Der­ar­ti­ge Ver­trä­ge sei­en in unse­rem Rechts­sys­tem stets ein­sei­tig künd­bar; was das finan­zi­ell und recht­lich bedeu­te, sei immer eine Fra­ge der Ver­trags­ge­stal­tung. „Am ein­fachs­ten wäre es, von Anfang an ein­fach kei­ne Leu­te ein­zu­la­den, die auf Reichs­bür­ger­de­mons­tra­tio­nen auf­tre­ten“, legt Eber­lein nach. Ins­be­son­de­re, da sein dies­be­züg­li­ches Enga­ge­ment bereits seit Jah­ren bekannt sei und regel­mä­ßig kri­ti­siert wurde.

Das Argu­ment, die ideo­lo­gi­schen Aus­sa­gen Naidoos sei­en von sei­ner Musik zu tren­nen, ist bes­ten­falls naiv oder unin­for­miert“, schließt sich Ste­fan Chris­toph, Stadt- und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen in Regens­burg an. Song­tex­te eben­so wie ande­re Aus­sa­gen von Naidoo ent­hiel­ten Codes, die man so auch in anti­se­mi­tisch kon­no­tier­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen fin­de, und in letz­ter Zeit immer mehr Ver­schwö­rungs­my­then. Die kri­ti­sier­ten Lied­tex­te und sei­ne ander­wei­ti­gen Aus­sa­gen ergänz­ten sich hier. „Die Ansich­ten, die er ver­brei­tet, sind dazu geeig­net, unse­re Gesell­schaft noch wei­ter zu spal­ten. In unse­rer Stadt ist dafür kein Platz!“, meint Christoph.