Regensburg schneidet im „Smart City“ Vergleich schlecht ab

Im April hat der Stadt­rat die Smart City Rah­menstra­te­gie ver­ab­schie­det, wel­che maß­geb­lich unter grü­ner Lei­tung kon­zi­piert wur­de. Ein Vor­an­kom­men in die­sem The­ma ist drin­gend nötig, denn Regens­burg hat viel Nach­hol­be­darf in Sachen Smart City. Laut dem „Smart City Index 2020“[1] des Digi­tal­ver­bands Bit­kom kommt Regens­burg im Ver­gleich zu 81 deut­schen Groß­städ­ten ledig­lich auf Platz 54. Noch bedenk­li­cher ist, dass Regens­burg im Bereich Ver­wal­tung den dritt­letz­ten Platz (79 von 81) belegt. „Es ist alar­mie­rend, dass Regens­burg in den Berei­chen Bürger*inneninformation und Online-Ter­min­ver­ga­be so schlecht abschnei­det. Beim Bür­ger­bü­ro müs­sen Ter­mi­ne end­lich digi­tal ver­ein­bart wer­den kön­nen und Behör­den­gän­ge online mög­lich sein. Es wird Zeit, dass die Stadt im 21. Jahr­hun­dert ankommt“, so Stadt­rä­tin The­re­sa Eber­lein.

Ste­fan Chris­toph, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Stadt­rats­grü­nen, ergänzt: „Ent­täu­schend ist auch, dass digi­ta­le Bürger*innenbeteiligung trotz der Coro­na-Pan­de­mie noch unzu­rei­chend Anwen­dung fin­det. Zwar gibt es jetzt erfreu­li­cher­wei­se eine drin­gend ange­brach­te digi­ta­le Bürger*innenbeteiligung zum Regens­burg-Plan 2040, ande­rer­seits gibt es noch Pro­ble­me: die Bürger*innenversammlung am 3. Dezem­ber mit Schwer­punkt auf den Stadt­tei­len süd­lich der Donau wur­de bei­spiels­wei­se kom­plett abge­sagt. Bürger*innenbeteiligung ist für uns Grü­ne essen­ti­ell. Es ist scha­de, dass die Mög­lich­kei­ten, die jetzt durch die Coro­na-Pan­de­mie wei­te­re Ver­brei­tung gefun­den haben, nicht genutzt und wei­ter­ent­wi­ckelt wurden.“

Ein wei­te­rer Bereich, in dem Regens­burg schlecht abschnei­det, ist Open Data, also Daten, die jeder*m öffent­lich zur Ver­fü­gung ste­hen und genutzt wer­den kön­nen. „Open Data schafft mehr Trans­pa­renz, denn die frei­ge­ge­be­nen Daten kön­nen von allen Bürger*innen ein­ge­se­hen und ana­ly­siert wer­den. Das ist beson­ders auch für umwelt­wis­sen­schaft­li­che Daten inter­es­sant.“, erklärt Micha­el Ach­mann, Stadt­rat. Die Grü­nen for­dern daher die Ein­füh­rung einer Open Data-Platt­form, auf der die Stadt und ihre Toch­ter­un­ter­neh­men öffent­li­che Daten zur Ver­fü­gung stel­len. Mit Daten wie etwa die Aus­las­tung von Park­häu­sern könn­te man Lösun­gen ent­wi­ckeln, um Park­such­ver­kehr zu redu­zie­ren. Offe­ne Daten zu geplan­ten städ­ti­schen Bau­vor­ha­ben könn­ten ein Stück weit Trans­pa­renz für Bürger*innen herstellen.

Anna Hop­fe, stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de, meint: „Gut hin­ge­gen ist die E‑Ladeinfrastruktur in Regens­burg im Ver­gleich zu ande­ren Städ­ten. Für uns Grü­ne bie­tet Smart City auch im Bereich der Ener­gie­ef­fi­zi­enz vie­le Chan­cen, ein Bei­spiel hier­für ist intel­li­gen­te Stra­ßen­be­leuch­tung. Die Regens­bur­ger Stra­ßen­be­leuch­tung wird sowie­so nach und nach saniert und ver­al­te­te Beleuch­tungs­tech­no­lo­gie durch LEDs ersetzt, hier könn­te Smart City ganz kon­kret zum Ein­satz kommen.“

Quel­len:

[1] https://​www​.bit​kom​.org/​S​m​a​r​t​-​C​i​t​y​-​I​n​dex