Straßenumbenennungen sind keine politische Spielwiese

Die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on kri­ti­siert die jüngs­ten Ein­las­sun­gen des CSU-Kreis­ver­bands Regens­burg zur Über­prü­fung von Stra­ßen­na­men und der Umbe­nen­nung des Karl-Frey­tag-Parks in Hil­de­gard-Anke-Park in der Mit­tel­baye­ri­schen Zei­tung vom 25. Janu­ar 2022 scharf.

Wenn die Regens­bur­ger CSU ein rasches Han­deln bei der Umbe­nen­nung belas­te­ter Stra­ßen­na­men for­dert, dann wäre das rich­tig“, so Stadt­rä­tin Yas­min Hopp. Im Jahr 2020 hat die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on bean­tragt, in den Fäl­len, wo ohne Zwei­fel ein Zusam­men­hang zur Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus besteht, unver­züg­lich mit der Erar­bei­tung eines Vor­schlags zur wei­te­ren Vor­ge­hens­wei­se zu beginnen.*

Der grü­ne Antrag wur­de von der Grau­en Koali­ti­on abge­lehnt, auch mit den Stim­men der CSU. „Erst dage­gen sein und plötz­lich kann es dann nicht schnell genug gehen. Das Pol­tern der CSU ist mehr als unglaub­wür­dig“, führt Stadt­rä­tin Wieb­ke Rich­ter aus. „Wenn die CSU noch im sel­ben Atem­zug ver­sucht, den kom­plet­ten Pro­zess – abge­se­hen von ihrem eige­nen Vor­schlag – aus­zu­brem­sen, dann wird es skandalös.“

Hil­de­gard Anke hat ohne Zwei­fel Vie­les für die­se Stadt geleis­tet“, meint Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Ste­fan Chris­toph. „Dass die Regens­bur­ger CSU sich nun aus­ge­rech­net ein Bei­spiel her­aus­pickt, das sie nach einer CSU-Poli­ti­ke­rin benen­nen möch­te, ist den Leis­tun­gen von Frau Anke und der gan­zen Aus­ein­an­der­set­zung um Stra­ßen­na­men nicht ange­mes­sen. Das macht die Unter­su­chung der Stra­ßen­na­men am Ende zur poli­ti­schen Spiel­wie­se.“ Das kön­ne in der Stadt­ge­sell­schaft nie­mand wol­len, so Chris­toph weiter.

Wei­ter kri­ti­siert die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on, dass die für den Bil­dungs­aus­schuss geplan­te Beschluss­vor­la­ge zur Über­prü­fung von Stra­ßen­na­men, Plät­zen und Gebäu­den im Stadt­ge­biet Regens­burg auf natio­nal­so­zia­lis­ti­sche, ras­sis­ti­sche oder anti­de­mo­kra­ti­sche Bezü­ge von der Ver­wal­tung zwar an die Mit­tel­baye­ri­schen Zei­tung ver­schickt wur­de, den Mit­glie­dern des Bil­dungs­aus­schuss bis­her aber vor­ent­hal­ten wird.

Das Vor­ge­hen der Ver­wal­tung scha­det der Sache“, erklärt Stadt­rat Dani­el Gait­tet. Die grü­ne Stadt­rats­frak­ti­on for­dert die Ver­wal­tung daher auf, die Beschluss­vor­la­ge den gewähl­ten Mit­glie­dern des Bil­dungs­aus­schuss unver­züg­lich zur Ver­fü­gung zu stellen.

*Den grü­nen Ände­rungs­an­trag von 2020 fin­den Sie hier:
https://​grue​ne​-stadt​rat​-regens​burg​.de/​a​e​n​d​e​r​u​n​g​s​a​n​t​r​a​g​-​z​u​-​t​o​p​-​5​-​u​e​b​e​r​p​r​u​e​f​u​n​g​-​v​o​n​-​s​t​r​a​s​s​e​n​n​a​m​e​n​-​p​l​a​e​t​z​e​n​-​u​n​d​-​g​e​b​a​e​u​d​e​n​-​i​m​-​s​t​a​d​t​g​e​b​i​e​t​-​r​e​g​e​n​s​b​u​r​g​-​a​u​f​-​e​i​n​e​n​-​z​u​s​a​m​m​e​n​h​a​n​g​-​z​u​r​-​z​e​i​t​-​d​e​s​-​n​a​t​i​o​n​a​l​s​o​z​i​a​l​i​s​m​u​s​-​u​n​d​-​i​h​r​e​-​b​e​d​e​u​t​u​ng/