Gemeinsamer Antrag von ÖDP und Grünen im Stadtrat drängt auf beschleunigte Dekarbonisierung

In einem gemein­sa­men Antrag for­dern die Stadt­rats­frak­tio­nen von Bünd­nis 90/Die Grü­nen und der ÖDP beschleu­nig­te Schrit­te, um Regens­burgs Ener­gie­ver­sor­gung aus der fos­si­len Abhän­gig­keit zu füh­ren. Am kom­men­den Mitt­woch, 25.05.2022, wird der Antrag im Pla­nungs­aus­schuss des Stadt­ra­tes behan­delt. Neben quar­tiers­be­zo­ge­nen Ener­gie­kon­zep­ten sol­len auch bestehen­de Bebau­ungs­plä­ne hin­sicht­lich der Nach­hal­tig­keit fit gemacht werden.

Bei der Trans­for­ma­ti­on von Regens­burgs Ener­gie­ver­sor­gung ste­hen wir noch am Anfang. Trotz Green-Deal Beschluss pas­siert noch immer viel zu wenig“ stel­len die grü­ne Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Maria Simon und ÖDP-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Bene­dikt Sutt­ner fest. Dabei sei der Hand­lungs­druck enorm: „Putins Krieg gegen die Ukrai­ne führt uns allen vor Augen, wie kata­stro­phal die Abhän­gig­keit Deutsch­lands von Erd­gas und ‑öl ist. Spä­tes­tens jetzt muss allen klar sein, dass die­se fos­si­len Ener­gien auch in Regens­burg kei­ne Zukunft haben“, so die stell­ver­tre­ten­de Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Anna Hop­fe, Mit­glied des Umwelt­aus­schus­ses. „Wir for­dern die Stadt mit unse­rem Antrag auf, den Aus- und Umstieg schnellst­mög­lich voranzutreiben“.

Gera­de beim The­ma Wär­me, das im öffent­li­chen Dis­kurs oft­mals in den Hin­ter­grund rückt, sehen die Stadt­rats­frak­tio­nen einen schnel­len Kurs­wech­sel als uner­läss­lich an: „Der Wär­me­sek­tor macht über die Hälf­te des städ­ti­schen Ener­gie­be­darfs aus und wird zu 84% durch die Ver­bren­nung von Erd­gas gedeckt“, erklärt Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Astrid Lam­by von der ÖDP. „So kön­nen wir nicht wei­ter­ma­chen. Die­se Art der Ver­sor­gung ist aus vie­len Grün­den nicht mehr zeit­ge­recht“, kom­men­tiert Grü­nen-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Ste­fan Chris­toph den Sta­tus Quo.

Das im letz­ten Jahr beschlos­se­nen Wär­me- und Strom­kon­zept auf Basis erneu­er­ba­rer Ener­gien für die Gesamt­stadt soll laut Antrag zunächst im Quar­tiers­maß­stab aus­ge­schrie­ben wer­den: „Wir sehen im Süd-Osten der Stadt bereits, dass die­ses quar­tiers­be­zo­ge­ne Vor­ge­hen gut funk­tio­niert. So kön­nen die Ener­gie­be­dar­fe vor Ort ermit­telt und Poten­zia­le effi­zi­ent genutzt wer­den“, erläu­tert Anna Hop­fe . Auch sol­len die bestehen­den und in Auf­stel­lung befind­li­chen Bebau­ungs­plä­ne noch ein­mal über­ar­bei­tet wer­den. „Nach­hal­ti­ge Ener­gie­ver­sor­gung muss dabei einen zen­tra­len Stel­len­wert einnehmen.“

Mit Blick auf den nicht-städ­ti­schen Gebäu­de­be­stand sieht der gemein­sa­me Antrag eine Prü­fung vor, wel­che Schrit­te hier zu Kli­ma­neu­tra­li­tät füh­ren kön­nen. Bei den eige­nen Lie­gen­schaf­ten soll die Stadt Regens­burg in die Pflicht genom­men wer­den: „Wir brau­chen ein Sofort­pro­gramm für die Sanie­rung der städ­ti­schen Lie­gen­schaf­ten“, erläu­tert Astrid Lam­by. Einen Fahr­plan dazu sol­le noch bis Sep­tem­ber die­ses Jah­res im Stadt­rat vor­ge­legt wer­den. Die dazu not­wen­di­gen per­so­nel­len Res­sour­cen müs­sen von der Stadt bereit­ge­stellt wer­den. „Es ist an der Zeit, poli­ti­schen Wil­len zu zei­gen und die Redu­zie­rung fos­si­ler Ener­gien end­lich anzu­ge­hen“, schlie­ßen Simon und Sutt­ner ab.